Beyond energy: trade and transport in a reconnecting Eurasia
In: Energy policy and climate protection
26 Ergebnisse
Sortierung:
In: Energy policy and climate protection
World Affairs Online
In: Horizonte 21 3
Die Abhängigkeit der EU von Russlands Gaslieferungen sowie die Zuverlässigkeit des Transitlandes Ukraine ist hochgradig umstritten. Für den Politikwissenschaftler Jacopo Pepe, zeigen sich dabei jedoch keine existentiellen Bedrohungen für die Versorgungssicherheit Europas, sondern konstruierte Diskurse. Er argumentiert, dass es sich hier nicht um geopolitisches sondern um ein ökonomisches Problem handelt. Dieses wurzelt in dem ukrainisch-russisch Gasgeschäft der 1990er Jahre. Geopolitische Fragen und belastete politischen Beziehungen haben die Krise zugespitzt und die russische Reaktion verschärft. Erst so konnte das Umfeld für einen "Securitization" Diskurs entstehen, der mit geostrategischen Zielen der USA übereinstimmt. Die Lösung muss sowohl (geo)ökonomisch als auch geopolitisch erfolgen: Geoökonomisch, durch die Gründung eines europäisch-russisch-ukrainischen Konsortium für die Verwaltung des International Transport System der Ukraine; geopolitisch durch eine kooperative Neuvermessung des Verhältnisses der EU mit Russland. Nur dadurch kann ein erneutes Scheitern der Gasversorgung Europas verhindert werden.
Die Abhängigkeit der EU von Russlands Gaslieferungen sowie die Zuverlässigkeit des Transitlandes Ukraine ist hochgradig umstritten. Für den Politikwissenschaftler Jacopo Pepe, zeigen sich dabei jedoch keine existentiellen Bedrohungen für die Versorgungssicherheit Europas, sondern konstruierte Diskurse. Er argumentiert, dass es sich hier nicht um geopolitisches sondern um ein ökonomisches Problem handelt. Dieses wurzelt in dem ukrainisch-russisch Gasgeschäft der 1990er Jahre. Geopolitische Fragen und belastete politischen Beziehungen haben die Krise zugespitzt und die russische Reaktion verschärft. Erst so konnte das Umfeld für einen "Securitization" Diskurs entstehen, der mit geostrategischen Zielen der USA übereinstimmt. Die Lösung muss sowohl (geo)ökonomisch als auch geopolitisch erfolgen: Geoökonomisch, durch die Gründung eines europäisch-russisch-ukrainischen Konsortium für die Verwaltung des International Transport System der Ukraine; geopolitisch durch eine kooperative Neuvermessung des Verhältnisses der EU mit Russland. Nur dadurch kann ein erneutes Scheitern der Gasversorgung Europas verhindert werden.
BASE
In: Rassegna sindacale. Quaderni, Band 12, Heft 1, S. 177-222
ISSN: 1590-9689
In: Research
Jacopo Maria Pepe examines the rapid development of non-energy transport infrastructure in the broader Eurasian space. By doing so, the author considers the ongoing structural transformation of the Eurasian continent against the backdrop of deepening commercial interconnectivity in Eurasia into broader areas of trade, supported by the rapid development of rail connectivity. He frames this process in a long-wave historical analysis and considers in detail the geopolitical, geo-economic, and theoretical implications of deepening physical connectivity for the relationships among China, Russia, Central Asia, and the European Union.--
Although electricity grids shape and define both political and economic spaces, the geopolitical significance of electricity remains underestimated. In political communities and beyond, such grids establish new channels for projecting geopolitical influence and new spheres of influence. In the Europe-Asia continental area, integrated electricity grids meet interconnectors - that is, cross-border transmission lines linking different electric grids. Interconnectors define new, partly competing vectors of integration that extend beyond already integrated electricity grids. In this context, it is attractive for non-EU states to belong to the electricity system of continental Europe. This is because interconnected synchronous systems form 'grid communities' that share a 'common destiny' - not only in terms of electricity supply but also in terms of security and welfare. Germany and the EU must develop an electricity foreign policy in order to optimise, modernise, strengthen and expand the European electricity grid. Above all, however, Germany and the EU should help shape interconnectivity beyond the EU's common integrated electricity grid. China is gaining considerable influence in the electricity sector, setting standards and norms as well as expanding its strategic outreach - to the benefit of its own economy. Its efforts are part of Beijing's larger Belt and Road Initiative (BRI), an attempt to reorient global infrastructure and commercial flows. In the EU's eastern neighbourhood, geopolitical issues have dominated the configuration of electricity grids since the end of the Cold War. There is unmistakable competition over integration between the EU and Russia. The eastern Mediterranean region, the Black Sea and Caspian Sea regions, and Central Asia are, each in their own way, changing from peripheral zones into interconnecting spaces. The EU, China, Russia and - across the Black Sea - Iran and Turkey are competing in these zones to influence the reconfiguration of electricity ...
BASE
Die geopolitische Bedeutung von Strom wird unterschätzt, obwohl Stromnetze Räume konstituieren. Sie etablieren neue Einflusskanäle und Machtsphären in politischen Gemeinwesen und über sie hinaus. Im Kontinentalraum Europa-Asien treffen Verbundnetze und Interkonnektoren, also grenzüberschreitende Übertragungsnetzverbindungen, aufeinander. Interkonnektoren markieren neue, teilweise konkurrierende Integrationsvektoren, die Verbundnetze transzendieren. Dabei ist die Zugehörigkeit zum europäischen Netzverbund attraktiv, denn synchrone Netze sind Schicksalsgemeinschaften, in denen Sicherheit und Wohlfahrt geteilt werden. Deutschland und die EU müssen eine Strom-Außenpolitik entwickeln, um das europäische Stromnetz zu optimieren und modernisieren, zu verstärken und zu erweitern. Vor allem aber sind Deutschland und die EU gefordert, Interkonnektivität über das eigene Verbundnetz hinaus mitzugestalten. Chinas Strategie, mit seiner Belt and Road Initiative Infrastrukturen auf das Reich der Mitte auszurichten, wird auch beim Strom immer offensichtlicher. Dabei setzt Peking Standards und Normen und baut seine strategische Reichweite auch zum Vorteil der eigenen Wirtschaft aus. In der östlichen EU-Nachbarschaft dominiert die Geopolitik seit dem Ende des Ost-West-Konflikts die Konfiguration der Stromnetze. Eine Integrationskonkurrenz zwischen der EU und Russland ist unübersehbar. Das östliche Mittelmeer, der Kaspische Raum und Zentralasien wandeln sich von Peripherien in neue Verbindungsräume. Dort konkurrieren die EU, China, Russland und jenseits des Schwarzen Meeres auch Iran und die Türkei um Einfluss bei der Neukonfiguration der Stromnetze.
BASE
Die weltweiten Implikationen eines Umstiegs auf Wasserstoff sind groß, da dieser sukzessive Öl und Gas als Energieträger zumindest teilweise ersetzen wird und dadurch neue internationale Handelsströme entstehen. Darüber hinaus wird Wasserstoff den Umbau der Industrie mitbestimmen. Hier hat sein Einsatz disruptive Auswirkungen, was auch die Wirtschaftsgeographie prägen wird. Die Politik steht vor weitreichenden Grundsatzentscheidungen, die die Konturen der neuen Wasserstoffwelt vorgeben werden. Deutschland und die EU sollten die geoökonomischen und geopolitischen Konsequenzen mitberücksichtigen, wenn sie Weichen stellen.
BASE
The global implications of a switch to hydrogen (H2) are far-reaching, as hydrogen will, at least in part, gradually replace the oil and gas trade, and new international trade flows will emerge. In addition, hydrogen will transform the industry, and its use will have disruptive effects that reshape the economic geography. Policymakers are being called upon to make far-reaching, fundamental decisions that will decisively shape the contours of the hydrogen world. Germany and the European Union (EU) should consider the geo-economic and political consequences when setting the course.
BASE
The Green Deal launched by the new Commission in 2019 is set to profoundly reshape the European Union (EU)'s energy diplomacy. However, although the EU will have to adapt to the new policy direction determined by the Green Deal, it cannot be reduced to it. The EU's energy diplomacy will need to cope with the profound and various geo‑economic and geopolitical shifts set in motion by the energy transition, which include - but even transcend - the Green Deal's goals. The current EU Energy Diplomacy Action Plan is due for revision. In setting the new priorities, the Union will need to strike a balance between global aspirations and limited financial means. The upcoming German EU Presidency is being called to step up its efforts to upgrade the EU's energy diplomacy along three lines. First, review the existing set of priorities according to the new challenges. Second, expand the geographic radius of its actions beyond its direct neighborhood by focusing on 12 anchor partners along the Afro-Eur-Asian ellipse. Third, upgrade its instruments toolbox along five new areas of action, avoiding an exclusively normative-ideological approach in favor of a more realistic and country-tailored one.
BASE
Der Green Deal, den die Europäische Kommission 2019 auf den Weg gebracht hat, erfordert eine Neuausrichtung der Energiediplomatie der Europäischen Union (EU). Allerdings sollte die Energiediplomatie nicht auf die Außenkommunikation des Green Deal reduziert werden. Vielmehr wird sie sich mit den tiefgreifenden und vielfältigen geoökonomischen und geopolitischen Veränderungen auseinandersetzen müssen, die die Energiewende mit sich bringt. Deswegen sollte der Aktionsplan der EU-Energiediplomatie von 2015 angepasst werden. Wenn die EU dabei neue Prioritäten setzt, wird sie ein realistisches Gleichgewicht zwischen ihren globalen Bestrebungen und ihren begrenzten finanziellen Mitteln finden müssen. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sollte ihre Bemühungen um eine Aufwertung der EU-Energiediplomatie in drei Richtungen intensivieren. Erstens: die bestehenden Prioritäten entsprechend den neuartigen Herausforderungen überprüfen. Zweitens: den geographischen Aktionsradius über die direkte Nachbarschaft hinaus erweitern auf 12 Ankerpartner entlang der afro-euro-asiatischen Ellipse, denen besondere Aufmerksamkeit zukommen sollte. Drittens: das energie-außenpolitische Instrumentarium passend zu fünf neuen Aktionsbereichen nachjustieren, wobei ein realistischer und auf das jeweilige Land zugeschnittener Ansatz einem normativ-ideologischen vorzuziehen ist
BASE
As the coronavirus pandemic fuels technological and geopolitical competition among the great powers, Europe's relations with China and Russia are facing new challenges and risks. Still, the reconfiguration of power in Eurasia also brings unexpected opportunities for European actors in the area of connectivity. To seize them, the EU needs to reconcile its aspiration to be a globally accepted "normative-regulatory" power with both its limited financial means and its more assertive attitude to geopolitics.
Eurasien entwickelt sich zu einem Mega-Kontinent, in dem Russland und China durch ihren Einfluss die westlich-liberale Ordnung an den Rand zu drängen versuchen. Beide Großmächte haben ihre Integrationsprojekte - die Neue Seidenstraßen-Initiative und die Eurasische Wirtschaftsunion - miteinander verbunden. Um nicht abgehängt zu werden, sollten die EU und Deutschland eine flexible und auf die unterschiedlichen Regionen zugeschnittene Strategie ausarbeiten, die sich auf Zentralasien und Osteuropa konzentriert.
In: DGAP-Analyse, Band 3
China's increased engagement in Central, Eastern, and South Eastern Europe has aroused concerns in Europe that China is pursuing a divisive strategy. Its primary goal, however, is to use the region as a gateway to Western Europe's markets while including the EU in its own Eurasian integration project; in Beijing's view, a robust regulatory EU is doubtless preferable to a fragmented Europe. China's deepening involvement in the region could nevertheless increase economic divisions within the EU as whole. As a trade triangle emerges involving China, Germany, and the Visegrad states, the "German-Central European manufacturing core" potentially stands to gain at the expense of the EU's Atlantic and southern European member states. Germany must address this risk with a triple strategy that balances national interest, EU cohesion, and engagement with China. This involves, first, working with the Visegrad Four, with other European countries, and with EU institutions to forge a deeper and more effective cooperation with China to enhance transport connectivity and economic modernization, particularly in the Western and Eastern Balkans. Second, Germany should increase pressure on China to open up the Chinese domestic market to ensure mutual access. And third, it should promote forward-looking European industrial policy centered on the digitalization of value and supply chains for Central, Eastern, and South Eastern Europe. This would allow Germany to prevent intra-European divisions from deepening, while taking advantage of its triangular relations with China and the countries of Central Europe and fostering mutually advantageous integration across Eurasia.
In: DGAP kompakt, Band 4
Der Ölpreis stürzte zwischen Juni 2014 und Februar 2015 von 116 auf 47 US-Dollar je Barrel ab. Nachdem sich Saudi-Arabien beim letzten OPEC-Treffen im November 2014 geweigert hatte, die Ölproduktion zu drosseln und so dem Preisverfall entgegenzuwirken, wurde erneut die Frage laut, welches Ziel das Land damit verfolge. Die gängige Meinung, Saudi-Arabien beabsichtige, sowohl US-amerikanische Schieferöl- und Schiefergasproduzenten als auch ölproduzierende Länder wie Iran oder Russland in die Knie zu zwingen, greift zu kurz und berücksichtigt nicht die tiefgreifenden Veränderungen auf den Rohstoffmärkten und die Rolle institutioneller Investoren. Der aktuelle Preisverfall ist vielmehr ein Zeichen dafür, wie sehr der Ölpreis gegenwärtig weniger auf politische Entscheidungen als auf Marktmechanismen reagiert.